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Sonntag, 1. September 2002



Schlampenbücher

Freitag abend hat mir ein lieber Freund "zum Einstand" zwei Bücher geschenkt:

"Die Schlampenstories" und "Das Schlampenbuch" von Milena Moser. ("Das grosse Schlampenkochbuch" hat er sich nicht zu schenken getraut. Es ist wohl mittlerweile bekannt, mich aus Gründen der eigenen Sicherheit besser von Küchen fernzuhalten.)

Ich war über dieses Geschenk sehr überrascht und hoch erfreut.

Der Inhalt der Bücher hat mich allerdings entsetzt: Die Erzählungen drehen sich ausschliesslich um zur Selbstkritik nicht fähige Frauen. Diese (Frauen jeden Alters und Standes) leben ihren Alltagstrott dahin, ermorden ihre Liebhaber; Männer von denen sie sich zu wenig geliebt fühlen, wie auch Menschen die es wagen das Selbstbild der Betreffenden in Frage zu stellen. Die Geschichten beinhalten immer die selbe Aussage: Schlampen sind Frauen, die sich aus ihrem selbstauferlegten Teufelskreis der Verbohrtheit, festgefahrener Ignoranz und Lieblosigkeit nicht befreien können. Sie flüchten vor der Welt; töten was sie zu lieben glauben, töten wenn sie vor Problemen stehen. - Punkt. -

Ist DAS das Bild, welches in den Köpfen der Leute entsteht wenn das Wort "Schlampe" fällt?!

Was wollte Moser mit der Veröffentlichung dieses Schrotts erreichen? Wollte sie die nach wie vor bestehende Diskriminierung der Frau verdeutlichen? ....aufzeigen, dass trotz offizieller Gleichstellung, die Probleme und Sorgen der Frauen noch immer negiert werden? Dass "die Frau in ihrem Dasein" noch immer nicht verstanden wird?

Bevor ich mich hinstelle und lieb lächelnd sage: "Tja Frau Moser, sollte dem so sein; ist's leider voll in die Hose gegangen! Aus Unfähigkeit in unserer Gesellschaft zu bestehen zu morden kann nicht (Anm.: nicht immer fg) die Lösung sein.",

suche und finde ich im Netz ein Interview mit der Guten: Zitat 1: Mein primäres Ziel ist nicht die Gesellschaftskritik, das ergibt sich so nebenher. Zitat 2: Jeder Mensch hat irgendwann einmal einen spontanen Anfall von Mordlust, das kann ein ganz banaler Anlass sein. Meine Mordopfer sind Auslöser von solchen Gefühlen, und diese Gefühle kann ich selber haben und nachempfinden. ( Quelle: www.milenamoser.com)

Liebe Frau Milena Moser, erhöhen Sie die Dosierung Ihrer Psychopharmaka, schreiben Sie nie wieder ein Buch und zupfen Sie sich ein für allemal auf Ihre "Putzfraueninsel"!


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last updated: 05.03.22, 09:19
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werte leserinnen und leser,
dieses weblog erlaubt eine aneinanderreihung von woertern in vielerlei varianten. sollten sie auf eine reihung stossen die den eindruck einer meinung erwecken koennte, irren sie sich falls sie dahinter eine solche vermuten.
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