zu mir ist immer das christkind gekommen, bzw. eben nicht gekommen weil es sich nie sehen hat lassen. alle anderen konnten einen blick erhaschen: 'ui - do is gflogn!' aber dennoch galt ihm meine aufopfernde verehrung; am liebsten hätt ich schon zu ostern begonnen einen adventkalender zu basteln, die zu kaufenden waren mir nämlich zu minder. wie auch immer.

unser kleiner reflektiert fernsehbedingt eher auf den schnapsnasigen dicken, was mich zu der überlegung, vom christkindl auf den weihnachtsmann als geschenküberbringer am hl. abend überzuwechseln, bringt. auf meine bisherige erklärung, christkind und weihnachtsmann hätten sich österreich regional aufgeteilt, weshalb das eher unbekannte und medienscheue christkind zu uns, und notgedrungen der weihnachtsmann zu oma in die stmk käme, habe ich nicht den erhofften response seitens nachwuchs erhalten. weiters sind wir allesamt nicht religiös. 2:0 für den dicken mit den hirschen. ist es selbstsüchtig am christkind ob der eigenen kindheitserinnerung festzuhalten? oder ist es das, was tradition ausmacht? oder ist es gar die nackte angst, den weihnachtsmann gegen die omamas dieser welt durchzusetzen?

im übrigen weiss ich über den typ nicht viel. er kommt glaub ich erst am 25. in der früh - also eher der praktisch veranlagte. das christkind erfordert es zu jonglieren, weihnachtsessen soll wohlschmeckend und rechtzeitig fertig sein, baum heimlich aufputzen, entspanntes familienessen geniessen und gleichzeitig das glockerl läuten. vielleicht läutet bei uns heuer das christkind die glocke und tags darauf in der früh schauen wir was der weihnachtsmann gebracht hat.