gestern habe ich durch schwiegermutti erfahren, dass daniel und ich eine zu starke bindung aneinander hätten. mein kind und ich sind uns zu nahe. das arge daran ist nicht, soetwas zu behaupten, nein. schlimm ist, dass es stimmt. ich habe mein kind über das in unserer gesellschaft übliche maß hinaus an mich gebunden. ich habe nicht, wie die meisten anderen, rechtzeitig damit begonnen daniel damit zu konfrontieren, dass er allein zurecht kommen muss. um ganz ehrlich zu sein, mir war diese sichtweise so fern, dass ich keinen funken eines gedanken daran verschwendet habe wie mein kind am besten darauf vorbereite mit heissen 20 lebensmonaten (er kann noch nicht sprechen, nicht allein essen...) seine vormittage ohne direkte bezugsperson in einem kindergarten zu verbringen.

und jetzt stehe ich vor dem dilemma, dass wir beide, er und ich diese aufgabe nicht bewältigen. ich müsste innerlich bereit sein, oder wie es die pädagogin heute ausgedrückt hat: 'wir müssen dich soweit kriegen dass du es cool findest ihn in den kindergarten zu geben'. das ist also meine aufgabenstellung für die nächsten monate. wie schaffe ich es meine haltung "ein 2 jähriges kind ist zu klein um es jeden tag gut 6 stunden abzuschieben" in "poah super, mein kind geht zu irgenwelchen leuten in den kindergarten damit ich weiss gott was machen kann" umzuwandeln? wie schaffe ich das? sonst schafft er es nämlich nicht.

denken sie doch einmal nach: abgenabelt wurde er schon bei der geburt, der rest ist progress.

zur verselbständigung der kleinen persönlichkeit: gehen sie mit ihm zusammen mit ein paar anderen leuten ins wirtshaus. und lassen sie ihn das, was er will, selber organisieren. sie werden sich wundern. achten sie aber auf leicht zu reinigende kleidung und ordentliche schuhe. und keine panik: gesunde kinder kriegen keinen aussatz von geschnorrten lebensmitteln.ein wenig steuern dürfen sie die sache schon, deshalb gehen sie ja mit ein paar leuten los.gerne setzen sie sich in einem nicht allzu gut besuchten lokal ihres vertrauens an verschiedene tische (nicht sie alleine abwechselnd, sonder die anderen leute, mit denen sie unterwegs sind). dann lassen sie den knirps einfach machen.

zwei jahre ist schon früh, aber andere kinder haben das auch schadlos überlebt, und sind daran gewachsen. jedenfalls besser, als er kommt dann beim bundesheer drauf, dass er da jetzt auf einmal ohne mammi ...

und: zu enge bindung zwischen mutter und kind gibt es nicht bis zu einem alter von drei oder vier oder so. nur unpraktische bindungen.