in unserem städtischen kindergarten in der pilgramgasse, 1050 wien, sind sie zugegen. die kinder, die ihr verpflichtendes kindergartenjahr absolvieren müssen, weil der heimischen politik keine andere möglichkeit der eingliederung einfallen mag. es ist ja alles nötige da. kindergärten, kinder, glückliche großkantinen die ihren fetten fertigfraß mit einem 50% bio-siegel bewerben, ein garten, ein - ups - kein bewegungsraum (sowas brauchen stadtkinder nicht). fehlt das was? richtig! pädagogInnen. die gibt es natürlich auch. was versteht der laie unter einer pädagogin? eine dame, die einen liebevollen, fundierten umgang mit kindern pflegt, die unseren kleinen selbstständigkeit in geborgener atmosphäre entsprechend dem jeweiligen entwicklungsstand des kindes beibringt. na gut, vergessen wir die selbstständigkeit - die dem kinde alles nötige beibringt um nicht gleich in der volksschule abzusaufen. so eine hat mein sohn nicht. seine pädagogin - und ich nenne sie in folge wegen unvereinbarkeit kindergartentante - pflegt eine innige symbiose mit ihrem kaffeeheferl und ihrem basteltischchen. dort haust sie. wenn man großes glück hat, wünscht sie einem von dort aus quer durch den raum einen guten morgen, aber dieses glück wird zumindest uns selten zuteil. heute morgen wiedermal nicht. aber wir haben einen kurzen blick bekommen, bevor sie wieder weiterschnippelt. (noch nie habe ich in einem kindergarten jemanden soviel schreiben, schneiden und kartenspielen sehen - hauptsache man kann es am tisch neben dem kaffeeheferl machen.) ich habe mich ein wenig gewundert, dass der blick nicht dem an der glastür zum vorraum klebenden kind zuteil wird, das seit mehreren minuten durchgehend dicke tränen weint. das weinen hält während ich mein kind ausziehe und seinen rucksack verstaue, an. auch als wir die tür zum gruppenraum öffnen verschwindet es nicht. nichtmal während uns ein weiters kind erklärt, dass effekan das immer mache, weil er verstünde unsere sprache nicht, kann sich ebendieser beruhigen. unsere tante jedenfalls, bleibt dennoch die ruhe in person. und mit ihrem tisch verwachsen. während ich mich neben dem weinenden buben von meinem kind verabschiede, ruft die kindergartentante mir zu, dass das die ganze zeit so ginge, er tue sich schwer und es sei für alle beteiligten schwierig. für sie schon mal nicht, wie ich feststelle. zumindest scheint sie sich von dem weinen nicht betroffen zu fühlen, oder zu einer handlung genötigt sehen.

da wird also ein kind, dass kein wort deutsch kann in einen kindergarten gesteckt in dem 2-3 mal wöchentlich eine sonderpädagogin verkehrt, die sich mit ihm verständigen kann. wenn die nicht da ist, steht das kind, isoliert von allen vorgängen alleine rum und weint bis es wieder abgeholt wird. die anderen kinder reden deutsch, die pädagogin fühlt sich überfordert und ignoriert den buben. den anderen kindern wird nicht gezeigt, wie man den kleinen trotz sprachbarriere aufnehmen kann.
ja also, super idee, das verpflichtende kindergartenjahr. der kleine effekan wird es sicher zu schätzen wissen. schon mein kind beschwert sich dass der kindergarten öde ist und nie was gemacht wird. da wird es effekan ja gleich noch ein bisschen länger bis der tägliche horror vorbei ist. meiner spielt halt mein seinen freunden und macht das beste draus. der andere, zu klein, ohne anleitung und hilfe und zu allein, kann das nicht.